Kommentar zum Matthäus-Evangelium | Roland Hofmann |
Matthäus
Ursprung Jesu - Geburt und Kindheit
28.12.95
Das Verlobungsverhältnis galt rechtlich schon als Ehe. Geschlechtsverkehr mit anderen Männern war für eine Frau Ehebruch und konnte entsprechend dem Gesetz mit dem Tod durch Steinigung bestraft werden. Allerdings war die Todesstrafe den Juden durch die Römer verboten. So blieb als Strafe meist die Ehebrecherin und den Ehebrecher öffentlich an den Pranger zu stellen und natürlich die Auflösung der Verlobung.
Joseph will Maria zwar nicht öffentlich zur Schau stellen, aber als gesetzestreuer Mann darf er keine Ehebrecherin heiraten und will sie daher mit einem Scheidebrief entlassen.
In dieser für Maria aussichtslosen Situation greift Gott selbst ein und erklärt Joseph die Schwangerschaft Marias durch einen Engel. Er fordert Joseph auf, Maria zu heiraten und das Kind rechtlich als Sohn anzunehmen (Namensgebung). Der Name, den Joseph dem Kind geben soll, deutet auf seine Bestimmung hin: Jesus = Jahwe ist Hilfe, Heil, Rettung.
Der Name entspricht dem hebräischen Jehoschua (Josua). Zwei bekannte Männer aus der Geschichte Israels trugen diesen Namen:
1. | Der Heerführer Israels bei der Einnahme des verheißenen Landes
( |
2. | Der Hohepriester nach dem babylonischen Exil, als der Tempel wieder
aufgebaut wurde ( |
Diese beiden Personen deuten auf Eigenschaften Jesu als Messias hin:
Für Joseph wird Maria durch die Mitteilung des Engels schlagartig von einer
schlimmen Sünderin zu einer geheiligten Auserwählten Gottes, der die höchste
Ehre zuteil wird, den Messias zur Welt bringen zu dürfen. Dies ist bereits
eine Andeutung für das, was Jesus für die tun wird, die an ihn glauben
werden: Beseitigung ihrer Schuld und Heiligung (
Joseph hatte mit Maria bis zur Geburt Jesu keinen Geschlechtsverkehr. Der
Grund dafür wird nicht genannt. Es könnte sein, dass sie die Verheißung
aus
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