Kommentar zum Matthäus-Evangelium | Roland Hofmann |
Matthäus
Wundertaten Jesu und was Nachfolge bedeutet
05.10.98
Nachdem Jesus seine Bergpredigt beendet hat, beweist er seine Lehrautorität
durch Zeichenwunder, wie schon im Kommentar zu
Aussatz war eine Hautkrankheit, die kultisch unrein machte. Der Kranke
musste deshalb getrennt von der Gesellschaft (z. B. außerhalb der Stadt)
leben und durfte am Gottesdienst nicht teilnehmen. Ein Aussätziger
musste sich durch entsprechende Kleidung zu erkennen geben und
"Unrein!" rufen, damit andere sich von ihm fernhalten konnten.
Alles was ein Aussätziger berührte wurde ebenfalls unrein.
Die Diagnose und der Umgang mit der Krankheit wird in
Obwohl im Griechischen und Lateinischen das Wort "Lepra" für die
Krankheit verwendet wird, entsprechen die in
Wenn bei einem Aussätzigen die Krankheit heilte, konnte er das vom
Priester feststellen lassen. Dann musste eine bestimmte kultische
Prozedur durchgeführt werden, zu der unter anderem ein Schuldopfer und
eine Entsühnung gehörte (
Aufgrund dessen wurde Aussatz als Strafe Gottes angesehen. Das wird
zwar so allgemein von Gott nicht gesagt, aber doch in einzelnen
Fällen (
Mit diesem Hintergrundwissen wird erst die enorme Bedeutung der
Heilung des Aussätzigen in
Die Erwartung, die der Aussätzige an Jesus hat, macht deutlich,
dass er davon überzeugt ist, dass Jesus der Messias ist. Er wartet
schon lange sehnsüchtig auf die Erfüllung der Prophezeiungen, die
Heilungen und Sündenvergebung ankündigen (
Normalerweise wird jeder Jude von einem Aussätzigen, der sich in seine Nähe begibt, verlangen, dass er unverzüglich verschwindet. Bestenfalls wird ein Jude vor einem Aussätzigen die Flucht ergreifen. Nicht so Jesus! Er nimmt den Aussätzigen an und wirft ihm nichts vor. Er dokumentiert das dadurch, dass er ihn sogar anfasst, wodurch er selbst unrein wird. Und Jesus erfüllt den sehnlichsten Wunsch des Aussätzigen und heilt ihn augenblicklich. Er beweist damit auch eindeutig, dass er der Messias ist.
Der Geheilte soll, wie im Gesetz Moses vorgeschrieben, die Heilung vom Priester bestätigen lassen und das entsprechende Opfer bringen. Seine Heilung und Sündenvergebung wird damit bestätigt, und er wird wieder offiziell in die Gesellschaft aufgenommen. Dies ist nichts Unerwartetes.
Aber es verwundert, dass der Geheilte niemand etwas sagen, aber die Reinigungsprozedur "ihnen zum Zeugnis" vollziehen soll. Was bedeutet das?
Hinweise zur Beantwortung dieser Frage findet man in den
Parallelstellen
Der Geheilte missachtet das Gebot und erzählt überall | |
Folge: Jesus wird bedrängt, kann sich nicht mehr frei bewegen | |
Jesus muss sich künftig verstecken, um in Ruhe beten zu können |
Für die Priester, weil sie Jesus gegenüber skeptisch waren:
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