Kommentar zum Matthäus-Evangelium | Roland Hofmann |
Matthäus
Wundertaten Jesu und was Nachfolge bedeutet
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Jesus ist nicht daran interessiert, dass ihm die Massen zujubeln. Er hätte die sich ansammelnde Menge ansprechen und für sich begeistern können. Aber er weiß, dass die meisten nur oberflächliches Interesse an ihm haben, weil sie von den Heilungen gehört haben. Er braucht aber keine Jünger, denen ihre Gesundheit das Wichtigste ist, sondern solche, die bereit sind überall hin mitzugehen und auch Entbehrungen auf sich zu nehmen.
Er wechselt den Ort mit dem Boot, so dass die meisten ihm nicht ohne weiteres folgen können. Nur die, die wirklich ernsthaft an ihm interessiert sind, werden ihm folgen und nehmen eventuell auch den mühsamen, längeren Landweg von mehreren Kilometern auf sich, um wieder zu ihm zu gelangen. Jesus ist sogar in heidnisches Land gegangen, was auch die Verse 28 und 30 deutlich machen: Juden betrieben keine Schweinemast, da Schweine nach dem Gesetz Moses unreine Tiere sind.
Einer der wenigen Menschen, die sich nicht abschütteln lassen wollen, ist
die erste Person, mit der Jesus in diesem Abschnitt ins Gespräch kommt.
Er will Jesus ohne Vorbehalte nachfolgen. Eigentlich würden wir erwarten
dass Jesus sich darüber freut und ihn zu dieser Entscheidung beglückwünscht.
Jesus weist ihn jedoch darauf hin, dass er selbst kein Zuhause hat, weil
sein Dienst dies erfordert, und sagt damit auch, dass es jedem, der ihm
nachfolgen will, genauso gehen wird.
Warum diese Reaktion Jesu? Vielleicht wusste Jesus aufgrund seiner
Allwissenheit, dass dieser Schriftgelehrte sich überschätzte und schnell
wieder aufgeben würde. (Vergl.
Ganz anders ist die Situation bei der zweiten Person, mit der Jesus hier spricht. Dieser Mensch wird bereits mit den Jüngern in Verbindung gebracht. Vielleicht ist er schon einige Zeit mit Jesus gegangen. Aber er hat noch Vorbehalte. Es gibt etwas, das ihm wichtiger ist, als Jesus ganz nachzufolgen: Seine Familie. Jesus gibt ihm eine schwer verständliche Antwort. Was bedeutet sie?
Ein ordentliches Begräbnis gehört zu der Pflicht der Kinder den Eltern
gegenüber und ist damit Teil der Erfüllung des göttlichen Gebotes
(
Es gibt zwei Möglichkeiten, wie diese Stelle zu verstehen ist:
1. | Jesus ist zwar nicht grundsätzlich dagegen, wenn ein Jünger seine Pflichten
gegenüber seiner Familie erfüllt. Aber wenn sie den Aufgaben, die ihm von
Gott gegeben sind, entgegenstehen, dann haben sie geringere Priorität. Dies
wird besonders aus der Parallelstelle in |
2. | Wahrscheinlich war der Vater noch nicht gestorben, denn es war üblich,
Tote noch an ihrem Todestag zu begraben: |
Jesus spricht in Vers 22 von zwei verschiedenen Arten Toter, den körperlich
Toten und den geistlich Toten, die körperlich jedoch lebendig sind.
Geistlich tot ist jeder, der ohne Gott lebt, von der Sünde beherrscht ist
und die Vergebung nicht hat. (Vergl.
Eine interessante Parallelstelle ist
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