Kommentar zum Matthäus-Evangelium | Roland Hofmann |
Matthäus
Wundertaten Jesu und was Nachfolge bedeutet
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Ähnlich, wie im vorhergehenden Abschnitt (Heilung der blutenden Frau und
Auferweckung der Tochter des Synagogenvorstehers) geht es auch hier
schwerpunktmäßig um den Glauben. "Dein Glaube hat dir geholfen", sagt Jesus zu der
blutenden Frau. "Euch geschehe nach eurem Glauben", sagt er hier zu den beiden
Blinden. Auch sie trauen ihm, wie schon die blutende Frau und der
Synagogenvorsteher, Unmögliches zu. Beachtlich ist hier, dass sie ihn mit
"Sohn Davids" anreden. Das ist ein Messiastitel (vgl.
Zwei Aspekte fallen hier besonders auf:
1. | Die Blinden müssen Jesus lange bittend und schreiend folgen. Erst als Jesus in
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sein Haus gekommen ist und die Blinden ihn immer noch bedrängen, geht er auf sie
ein. Die Geschichte ähnelt stark der von der kanaanitischen Frau (
2. | Jesus gebietet ihnen streng, die Heilung geheim zu halten. Ein solches Gebot hat
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er mehrfach ausgesprochen. Welchen Sinn konnte es haben? Den Verwandten und
Bekannten konnten die Blinden die Heilung doch nicht verheimlichen. Aber wenn sie
es nicht gezielt verbreitet hätten, konnte Jesus von allzu großem Massenandrang
verschont bleiben. Wir sehen an einigen Stellen, dass das für Jesus zum Problem
wurde (
Dämonen erkennen Jesus als Christus | |
Die Jünger erkennen Jesus als Christus |
Hier will Jesus vielleicht die Auswirkungen einer falschen Vorstellung vom Christus
vermeiden, die ihn möglicherweise daran hindern könnten, seinen Auftrag auszuführen.
(Vergl.
In diesem Bericht geht es nicht um den Geheilten oder um die Erziehungs- und Prüfungsmaßnahmen Jesu, sondern nur noch um die verschiedenen Reaktionen der Beobachter.
Während die beiden Blinden der vollen Überzeugung sind, dass Jesus der Christus ist, denkt die Masse des Volkes noch nicht so weit. Sie wundert sich nur: "So etwas ist noch nie gesehen worden. " Einen Schluss über die Identität Jesu zieht sie daraus aber nicht. Die Schlussfolgerung der Pharisäer ist dagegen bereits jetzt klar ablehnend und feindlich: "Er treibt die bösen Geister durch ihren Herrscher aus. " Leugnen können sie die Wundertaten Jesu nicht.
In
Hier ist der Leser selbst herausgefordert, Stellung zu beziehen. Was glaube ich über Jesus? Wer ist er? Ist er ein Scharlatan oder ein Esoteriker oder Geistheiler, der mit Zauberei und Geisterbeschwörung arbeitet? Oder ist er der Christus, der von Gott gegebene Retter und Sohn Gottes?
Kommentar zum Matthäus-Evangelium | Roland Hofmann |
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